Dienstag, 12. Juni 2012

Emanzipation quo vadis?

Was ist so schlimm am Betreuungsgeld? Warum dreschen SPD, Grüne, Linke und die Wirtschaft auf eine eigentlich revolutionäre Idee ein? Eigentlich, weil die Umsetzung natürlich wieder Schei... ist. Für BezieherInnen von Leistungen nach dem SGB sollte es auch was geben.
Dadurch wird die bildungsferne Schicht davon abgehalten ihren Kindern frühkindliche Bildung anzugedeihen?

Tschuldigung, aber das ist doch Bullshit. Im besten Falle würde ich es Entmündigung nennen, die Sprüchen von Sarrazin bedenklich nahe kommt. JedeR, der schon mal in einem der Kindergärten war, die in unserem freizügigen Land Kinder aus sogenannten sozialen Brennpunkten aufnehmen, wird verstehen, wenn Mütter oder Väter froh sind ihre Kinder nach der Verwahrung in einem Stück abholen zu können. Von Bildung kann da nicht die Rede sein.

Und die tollen Jobs, die sich Menschen bieten, die beispielsweise keinen Berufsabschluss oder Migrationshintergrund haben? Hat sich eigentlich mal eineR gefragt warum Bertelsmannstiftung und die Wirtschaftslobby unisono gegen den Vorschlag plärren? Weil sie dadurch billige Arbeitskräfte vom Amt zwangsverordnet bekommen. Denn bei flächendeckender U3 Betreuung können die Babys quasi von der Mutterbrust in die Kita geschoben werden ohne dass auch nur eine Frau oder ein Mann etwas dagegen tun könnte.

Die Frauen die schreien, dass die Herdprämie steinzeitlich ist reden nicht für mich. Es gibt vielleicht ja auch Frauen oder Männer, die gerne mit ihren Kindern zusammen sind. Es wirkt geradezu ketzerisch als emanzipierte Frau zu sagen: "Ich möchte mein Kind in den ersten Jahren selber betreuen und nicht statt dessen für 5 € die Stunde mallochen gehen."

Hallo, noch alles klar da oben. Das bedingungslose Grundeinkommen toll finden und die "Herdprämie" verreißen? Ja ist denn nicht immer schon die Forderung da, dass Hausfrauen oder -männer für ihre Leistungen auch bezahlt werden sollen. Da ist der kleine zarte Ansatz und alle finden es zum kotzen. Die Pseudolinken weil sie das Gefühl haben, dass dadurch ihre ersten emanzipatorischen Ansätze konterkariert werden und die Wirtschaft und die rechten Parteien, weil damit billige Arbeitssklaven futsch sind.

Ich möchte ihnen allen zurufen: Ich brauche keine Arbeit als Anerkennung meiner selbst. Ich kann mich auch anders selbstverwirklichen. Alles was ich dafür brauche ist Geld. Also her mit bedingungslosen Grundeinkommen und Herdprämie. Schuften bis zum Umfallen: wer braucht  das schon? Arbeit macht nicht frei!  

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