Samstag, 8. Mai 2010

Zensiert - Medien sind käuflich

Vor der Wahl ist es immer besonders deutlich zu merken: Die Presse ist parteiisch. Da wird hier etwas weggelassen oder dort etwas besonders hervorgehoben. Brisantere Nachrichten tauchen oft gar nicht erst auf. Von frei und objektiv kann da nicht wirklich die Rede sein.

Bei einigen Verlagen liegt das offen auf der Hand, da die SPD an diesen Beteiligt ist. Informiert wird mensch darüber jedoch auch nur, wenn er oder sie sich die Mühe macht danach zu recherchieren.
http://www.ddvg.de/ausgewaehltethemen/imzeitungsmarkt/

Von Milliardärsfamilien wie Springer, die die Presse auch international mitbestimmen ganz zu schweigen.
http://www.bildblog.de/familie.html
Verflechtungen in die Politik werden dabei auch dann und wann wahrnehmbar, wie z.B. beim Geburtstagsessen des Herrn Ackermann im Kanzleramt.
http://www.sueddeutsche.de/politik/56/485481/text/

Hin und wieder wird jedoch auch direkt erkennbar, welchen Einfluss die Politik auf die Presse hat. Beispielsweise wurde es dem WDR schlicht untersagt, für einen Filmbeitrag ein Foto aus der DDR zu nutzen, das Zweifel an der politischen Vergangenheit unserer Bundeskanzlerin hätte aufkommen lassen können.
 http://www.chronik-berlin.de/news/merkel_02.htm

Auch der Fall des ZDF-Chefredakteurs Brender hat offengelegt, in welcher Weise die Medien von der Politik beeinflusst werden:
http://www.sueddeutsche.de/kultur/831/495161/text/

Aber nicht nur die Politiker beeinflussen die freiheitliche Berichterstattung. Auch Unternehmen sind dazu in der Lage. So hat z.B. das Callcenter buw nach einem kritischen Bericht über ihre prekären Arbeitsbedingungen den Beitrag kurzerhand, also innerhalb von einigen Stunden, gerichtlich zurückziehen lassen. Da dieses Unternehmen jedoch Wolfgang Clement als Mentor hat, darf EineN auch hier nichts mehr wundern.
http://de.indymedia.org/2010/03/276713.shtml

Die rechtliche Schiene wird auch in den von den Reportern ohne Grenzen angeprangerten Fällen genutzt, um die Pressefreiheit zu unterwandern, freilich auf höherem Niveau. So werden unter dem Stichwort Gefahrenabwehr Durchsuchungen von Redaktionen durchgeführt und Kontakte von Berichterstattern gespeichert
http://www.welt.de/politik/deutschland/article7436093/So-subtil-wird-die-Pressefreiheit-heute-bedroht.html#vote_7436541

oder auch "Die Pressefreiheit ist auch in Deutschland bedroht"
http://www.evangelisch.de/themen/medien/die-pressefreiheit-ist-auch-in-deutschland-bedroht16869

Angesichts der aufgeführten Beispiele darf mensch resümieren, dass der Abschlussabsatz in dem Beitrag des letzten Links möglicherweise zu positiv ausgefallen ist.

Noch ist als Alternative eine unabhängige Meinungsbildung im Internet möglich, doch wie lange noch?

Die Seite dresden-nazifrei wurde beispielsweise bereits zensiert.
http://www.dresden-nazifrei.com/de/

Die Diskussion um Zensur von Internetseiten wird vermutlich weitergehen und mensch kann nur hoffen, dass es auch in zehn Jahren noch möglich ist, sich eine Meinung abseits der gekauften Medienlandschaft zu machen.